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REGISTRIERENWasser hat für den Menschen immer eine wichtige Rolle gespielt. Die ältesten Wasserversorgungen in der Schweiz stammen aus der Bronzezeit.
Ohne Wasser läuft kaum etwas, das war schon immer so. Die Menschen benötigten seit jeher Wasser für den körpereigenen Wasserhaushalt, für die Hygiene und auch für die Fortbewegung mit Booten und Schiffen.
In der Geschichte der Menschheit, haben sich unsere Vorfahren immer in der Nähe von Wasserstellen und Flüssen niedergelassen. Später wurde es möglich, Brunnen zu bauen, um sauberes Wasser aus tieferen Schichten zu gewinnen oder es wurde durch Leitungen über riesige Distanzen transportiert. Nur durch die Möglichkeit dauerhaft an gutes Wasser zu kommen, konnten sich Städte und Dörfer entwickeln.
Die ältesten "Wasserversorgungen" stammen aus der Bronzezeit. Die Bauten der Römer hingegen unterstreichen eindrücklich die Bedeutung des Wassers.
Die Wasserleitungstechnik erlebte in der griechischen und römischen Antike eine Hochblüte. Unter der römischen Herrschaft gelangte sie im 1.-5. Jh. auch in die Gebiete nördlich der Alpen. In der Schweiz sind in Avenches, Augusta Raurica und Vindonissa Wasserleitungen aus dieser Zeit sichtbar. Innerstädtisch wurde das Leitungsnetz vermutlich jeweils durch einen Wasserturm gespiesen. Damit konnte der Druck im gesamten Verteilnetz aufrecht erhalten werden. Die Feinverteilung in den Gebäuden und auf Laufbrunnen geschah über Rohrleitungen aus Blei, Holz oder Ton.
Die ältesten Wasserversorgungen in der Schweiz stammen aus der Bronzezeit. Es handelt sich dabei um eine kistenförmige Zisterne aus Lärchenholz in Savognin und eine Quellwasserfassung in St. Moritz Bad.
Das älteste Bauwerk zur Wasserversorgung in der Schweiz, das heute noch seinen ursprünglichen Zweck erfüllt, ist die römische Wasserleitung von Hausen bei Brugg nach Vindonissa. Sie ist bereits in der Stiftungsurkunde des Klosters Königsfelden von 1368 erwähnt. Bis 1898 versorgte sie Ortsteile von Windisch mit Trinkwasser. Heute speist sie lediglich einen Springbrunnen
In den mittelalterlichen Städten basierte die Wasserversorgung auf Sodbrunnen, Teucheln als Wasserleitungen und natürlichen Gewässern.
Die Wasserversorgung war bereits im Mittelalter eine kommunale Aufgabe. Private Organisationen bedurften einer Konzession des Rates und wurden den städtischen Brunnenmeistern unterstellt.
Nur wenige Privilegierte durften öffentliche Leitungen direkt anzapfen. Die anderen mussten das Wasser am Brunnen holen; dies war die Aufgabe der Frauen und Dienstboten. Wer Brunnen verunreinigte wurde hart bestraft.
Die Wasserversorgung im Mittelalter wurde den jeweiligen Begebenheiten angepasst. Während in den Klöstern die antiken Wasserleitungen weiterentwickelt wurden, überwogen auf Burgen und Schlössern Sodbrunnen und Regenwasserzisternen. Weniger erforscht ist die Wasserversorgung im ländlichen Raum. Die Röhrenbrunnen gehörten zwar zur Infrastruktur des Dorfes, die Nutzungsberechtigung stand jedoch lediglich den Brunnengenossen zu. Im Engadin hatten Brunnengenossenschaften bis ins 20. Jahrhundert Bestand.
In den Städten stützte sich die Wassergewinnung einerseits auf Grundwasser, von wo es mittels Sod- und Ziehbrunnen ans Tageslicht befördert wurde. In gewässernahen Städten wurde das Wasser auch zusätzlich mittels Schöpfrädern und frühen Pumpwerken aus Flüssen und Seen gewonnen.
Für die Versorgung wurden Leitungsnetze aus Teucheln und Kanalnetze aus Stadtbächen genutzt. Solche finden sich in La Neuville, Aarau, Winterthur und Bern.
Ende 18. anfangs 19. Jahrhundert entstanden in den Schweizer Städten zentrale Wasserversorgungen. Die Angst vor Feuer war dabei Innovationstreiber.
Schweizer Städte führten im ausgehenden 19. Jahrhundert Netzwerke zentraler Wasserversorgungen ein. Deren Leitungen standen unter Druck, was garantierte, dass immer genügend Wasser im gesamten Netz garantiert werden konnte. Innovationsfördernd wirkte dabei die Angst vor grossen Feuersbrünsten. Kantonale Feuerversicherungen begannen aus diesem Grund sogar, den Ausbau der Wasserversorgung zu subventionieren.
Bis zur Entdeckung der Krankheitserreger Cholera (1883) und Typhus (1906) galt Trinkwasser als ungefährlich. Dem Wasser als Infektionsweg wurde wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Durch die weitläufige Vernetzung innerhalb der Städte konnten sich deshalb solche Keime ausbreiten und Epidemien auslösen. Als erste Massnahme gegen krankmachende Keime wurde das Trinkwasser abgekocht. Erst Mitte des 20. Jahrhunderts wurden laufend neue Reinigungsverfahren entwickelt.
Vor allem im 19. Jahrhundert traten in europäischen Städten häufig katastrophale Epidemien auf. Bis zu 50% der erkrankten Menschen starben. Aber auch in jüngerer Vergangenheit gibt es Beispiele von Trinkwasserverunreinigungen grösseren Ausmasses:
Die Entwicklung von Badezimmern und Küchen mit permanentem Wasseranschluss erfolgte schrittweise. Zunächst wurden die Grundstücke an das Wassernetz angeschlossen, anschliessend zog man Leitungen in die Küche.
Toilette, Bad und Dusche verbreiteten sich in den Schweiz Städten erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts. In ländlichen Gebieten dauerte es manchmal bis nach dem 2. Weltkrieg.
Die hygienischen Fortschritte und Lebensgewohnheiten der Menschen liessen Mitte des letzten Jahrhunderts den Wasserkonsum stark ansteigen. Der tägliche Wasserverbrauch (inklusive Industrie und Gewerbe) stieg in der Nachkriegszeit auf durchschnittlich 500 Liter pro Einwohner.
Die hygienischen Fortschritte des beginnenden 20. Jahrhunderts erlebten nach dem zweiten Weltkrieg ihren Höhepunkt. Der tägliche Wasserverbrauch stieg auf 500 Liter pro Tag. Dabei eingerechnet sind auch die Mengen, welche Industrie und Gewerbe benötigte. In den 70er Jahren begannen die ersten Sparanstrengungen und der Wasserverbrauch sank bis 1999 wieder um einen Fünftel.
Der steigende Wasserbedarf der 40er Jahre liess sich nur durch den Ausbau der Seewasserwerke und durch die intensive Nutzung der Grundwasserströme decken.
Seewasser war vor allem in grösseren Agglomerationen wichtig. Es hatte aber den Nachteil, dass wegen der damaligen Verschlechterung der Umweltbedingungen laufend neue Reinigungs- und Aufbereitungsverfahren eingeführt werden mussten. Heute gilt Seewasser als sichere und saubere Ressource.
Mindestmenge für Hygiene
Ein täglicher Wasserverbrauch von mindestens 20 Litern pro Person wurde international als Mindest-Wasserverbrauch festgelegt. Dieser sollte ein Minimum an persönlicher Hygiene und bescheidene Reinigungsarbeiten gewährleisten. Über 25 Länder können diesen Standard leider nicht garantieren.
In den Schweizer Haushalten wird das Wasser einerseits als Trinkwasser, anderseits zu einem grossen Teil für hygienische Zwecke verwendet. Die durchschnittliche Aufteilung sieht folgendermassen aus:
Seit Jahrtausenden spielt Wasser eine grosse Rolle in den Weltreligionen, in Gesundheitsfragen und in der Erholung der Menschen.
Seit Jahrtausenden spielt Wasser eine grosse Rolle für den Menschen. Die heilende Wirkung auf Geist, Körper und Seele führte zu einer Kultur der Badekuren. Man erhoffte sich Heilung, Erholung und im günstigsten Fall eine Verjüngung des Körpers.
Einen wahren Wasserkult betrieben die Römer. Sie schwelgten stundenlang in Badetempeln mit lauwarmen, kalten und heissen Becken und Dampfsaunen.
Es ist die Vielseitigkeit, welche das Wasser zu einem universellen Heilmittel macht. Es wirkt von innen und aussen und wird als Wasser, Dampf oder Eis angewendet. Dies dürfte der Grund sein, warum sich in allen Kulturen heilende Wasserrituale entwickelten, seien es Schwitzhütten indianischer Stämme, orientalische Hammams oder das Wassertreten nach Kneipp im europäischen Raum.
In vielen Weltreligionen ist das Wasser heilig. Vielfach vermittelt es als Symbol Verbundenheit und Lebenskraft, wie es bei der Taufe der Fall ist. Waschungen und rituelle Bäder helfen, Sünden zu beseitigen.
Insbesondere Quellen, Flüssen (Nil, Ganges) und Seen werden übersinnliche Kräfte zugesprochen. Die Religionsgeschichte kennt viele Dämonen und Götter, die als Quellnymphen, Fluss- und Meergötter verehrt werden. Poseidon beispielsweise war der Meeresgott der Griechen, Neptun derjenige der Römer.
Wasser zieht uns alle an. Sei es in den Ferien, am Wochenende oder an warmen Sommerabenden - viele Menschen suchen die Nähe des Wasser. Ob als Abkühlung oder zum Schwimmen, Tauchen, Segeln, Kanufahren oder einfach um die Natur zu geniessen: Jeder findet seine Erholung am, im und unter Wasser.
Wasser scheint ein Dauertrend zu sein und hat eine positive Wirkung auf Geist und Seele des Menschen.
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