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Trinkwasserverbrauch trotz Hitzesommer kaum gestiegen

Zürich, 28. Februar 2024 – Nachdem die Wasserabgabe in der Schweiz seit den Achtzigerjahren markant gesunken ist, hat sie sich über die letzten zehn Jahre weitgehend stabilisiert. Die geringen Schwankungen in den letzten Jahren sind primär auf unterschiedliche Witterungsverhältnisse und die Bevölkerungsentwicklung zurückzuführen. Allerdings wirkten sich diese Faktoren zuletzt nicht signifikant auf den Verbrauch aus. So lag 2022 trotz Hitzesommer der Prokopfverbrauch mit 287 Liter pro Tag im Schnitt nur 1 Liter höher als 2021. Das geht aus der soeben fertiggestellten Wasserstatistik des SVGW hervor.

Seit den 80er-Jahren ist der Prokopfverbrauch für Trink- und Brauchwasser in der Schweiz von gegen 500 Liter pro Tag auf unter 300 Liter gesunken. Entsprechend ist seither die gesamte Wasserabgabe trotz markanter Bevölkerungszunahme von 1.2 Milliarden m3 auf 900 - 950 Millionen m3 pro Jahr gesunken. Insgesamt haben die Wasserversorger 2022 931 Mio. m3 Trink- und Brauchwasser bereitgestellt, wobei die rund 12 Mio. m3 Brauchwasser (ohne Trinkwasserqualität) an gewerblich-industrielle Abnehmer abgegeben wurde. Hauptursachen des Mehrverbrauchs gegenüber 2021 waren die überdurchschnittliche Zunahme der Wohnbevölkerung (insbesondere der nichtständigen) und die ausgeprägte Trockenheit während des Jahres 2022. Witterungsbedingt hat sich gegenüber 2021 auch die maximale Tagesabgabe um 5% auf 433 Liter pro Einwohner erhöht.

Während die Trockenheit nur zu einer geringen Erhöhung des Pro-Kopf-Verbrauchs geführt hat, hatte sie spürbare Auswirkungen auf die Trinkwasserressourcen. Das Schweizer Trinkwasser wird seit langem zu je rund 40% aus Quell- und Grundwasser und zu rund 20% aus Seewasser gewonnen. 2022 fiel der Quellwasseranteil mit 34% deutlich geringer aus: Wegen der anhaltenden Trockenheit wiesen die meisten Wasserversorger leicht bis stark unterdurchschnittliche Quellerträge aus, die hauptsächlich durch höhere Grundwasserfördermengen ausgeglichen wurden. Während der längeren Hitze- und Trockenperioden der letzten Jahre kam es bei einigen Wasserversorgungen zu Versorgungsengpässen. Dagegen wappnet sich die Branche mit einer stärkeren Vernetzung. Aktuell verfügen bereits 87% der Wasserversorgungen über mindestens eine Fremdbezugsmöglichkeit für Trinkwasser.

Kosten seit den Achtzigerjahren um 7 Prozent gestiegen

Mit gut 1.6 Mrd. Franken sind die Betriebs- und Kapitalkosten leicht höher als vor zehn Jahren. Teuerungsbereinigt resultiert jedoch kaum ein Anstieg. Pro verrechneten Kubikmeter Wasser haben die Betriebskosten in den letzten Jahren dagegen um rund 10% zugenommen – ebenso der mittlere Wasserpreis (aus Grund- und Mengengebühr), der heute im Vierpersonenhaushalt pro m3 rund CHF 1.90 beträgt, im Zweipersonenhaushalt rund CHF 2.30.

2022 haben die Wasserversorgungen gut 1 Mrd. Franken in die Erneuerung und Erweiterung ihrer Infrastruktur investiert (116 Franken pro versorgten Einwohner). Bei einem Wiederbeschaffungswert der gesamten Trinkwasserinfrastruktur von 58 Mrd. Franken resultiert über die gesamten Versorgungsanlagen gesehen eine mittlere Lebensdauer von 57 Jahren. Für die Wasserversorgungen arbeiteten 2022 gut 7000 Angestellte mit gesamthaft 3400 Vollzeitstellen. Das sind über zehn Prozent mehr als noch vor zehn Jahren.

Neben der Bereitstellung von Wasser produzierten die Schweizer Wasserversorger 2022 auch 224 GWh Strom, überwiegend mittels Trinkwasserturbinen. Damit hat die Branche ihre Stromproduktion in den letzten zehn Jahren fast verdoppelt und deckt mittlerweile über die Hälfte ihres Stromverbrauchs aus eigener Produktion. Die Stromproduktion aus der Turbinierung von Trinkwasser fiel wegen der niedrigeren Quellschüttungen um 12% geringer aus als im Vorjahr.

An der Erhebung für die Wasserstatistik 2022 haben sich 729 Versorgungsbetriebe beteiligt, die gemeinsam rund 71% der Bevölkerung der Schweiz und Liechtensteins mit Trinkwasser versorgen.

 

Über SVGW – Fachverband für Wasser, Gas und Wärme

Der SVGW ist die nationale Wissens-, Fach- und Netzwerkorganisation der Wasser-, Gas- und Wärmeversorger mit über 1800 Mitgliedern. Für die Geschäftsstelle sind in Lausanne, Bellinzona, Schwerzenbach und Zürich über 50 Mitarbeitende tätig. Der SVGW erstellt Richtlinien, bietet Berufsbildung und Beratung an, zertifiziert Produkte, Unternehmen und Personen und übernimmt staatsentlastende Überwachungsaufgaben. Damit trägt er massgeblich zur nachhaltigen Versorgung der Schweiz mit Wasser, Gas und Wärme bei. Weitere Informationen unter: https://www.svgw.ch